Familienaufstellung & Hypnose aus der Praxis

Hier möchte ich Sie über die Vielseitigkeit und die Wirkung dieser beiden Methoden informieren. Sie sollen einen ersten Einblick bekommen, was mit Hilfe von Hypnose und Systemischer Familienaufstellung alles möglich ist.

 

Alle hier geschilderten Beispiele sind echte Fälle aus der Praxis. Namen und Hinweise, die zur Person gehören bzw. führen könnten sind zu deren Schutz von mir geändert worden.

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WICHTIG: Jeder Fall ist einzigartig, auch wenn sich viele Parallelen zu ähnlichen Fällen zeigen. Z.B. bei dem Fall „Neurodermitis“. Bei sehr vielen Aufstellungen sind ähnliche Muster zu beobachten (Nichtachtung eines früheren Partners eines der beiden Elternteile). Dennoch sollte man sich davor hüten es zu allgemeinen „Regel“ zu machen. Jeder Fall muss einzeln und neutral aufs Neue angeschaut werden.

 

Ich wünsche Ihnen nun interessante Erkenntnisse beim Lesen.

Inhalt

  1. Existenzängste
  2. Klaustrophobie von Peter (Angst vor geschlossenen Räumen)
  3. Neurodermitis

 

Existenzängste

 

Ein Mann (Selbstständig, eigene Firma) kam zu mir in die Praxis zur Hypnose, weil er extrem hohe Existenzängste hatte. Weit über das normale Maß, was jeder Selbstständige kennt. Er machte auf mich einen Eindruck, als würde er ständig unter 50.000 Volt stehen. Ich habe auch erst mit der Hypnose angefangen, aber schnell gemerkt, dass wir da nicht weiterkommen. Ich habe dann mit ihm eine Systemische Aufstellung gemacht. Als Stellvertreter standen am Anfang seine Firma, das Geld der Firma und er selbst (auch als Stellvertreter).

 Sowohl der Stellvertreter der Firma, als auch der Stellvertreter des Geldes standen sofort auf wackeligen Beinen. Der Stellvertreter von ihm selbst hatte sofort, schlagartig starke Rückenschmerzen. Auf meine Frage ob er "Rücken" hätte, sagte mein Klient er hätte schon sehr lange Rückenprobleme und zwei Bandscheibenvorfälle gehabt. Wir stellten seinen Vater (Stellvertreter) dazu. Auch der meldete sofort starke Rückenschmerzen. Mein Klient sagte, dass auch sein Vater starke Rückenprobleme hatte und schon mehrere Bandscheiben OP´s. Wir nahmen noch den Großvater (väterlicher Seite) mit dazu.

 Hier zeigte sich zum ersten Mal die Angst! Der Stellvertreter stand nach vorne gebeugt mit ausgebreiteten Armen, wie schützend über etwas. So wie ein Greifvogel der seine Beute schützen will. Auf meine Frage was beim Großvater los gewesen sei, antwortete mein Klient wie folgt:
Sein Großvater hatte mit seiner Frau 5 Kinder (eins davon war der Vater meines Klienten). Er hatte im Krieg ein Haus für sich und seine Familie gebaut. Das Haus war gerade fertig, da kam ein Angriff und eine Fliegerbombe zerstörte alles! Weil keiner zu Hause war wurde niemand verletzt. Er baute mit eigenen Händen alles wieder auf, bis das Haus wieder fertig war. Kaum war es fertig, zerstörte eine zweite Fliegerbombe, die gesamte Existenz der Familie. Zudem war der Großvater Geschäftsführer einer großen Schreinerei und wurde aber vom Chef über den Tisch gezogen und bekam nicht das Geld, was er eigentlich hätte bekommen müssen.
Hier war als der Ursprung der Angst, nämlich beim Großvater. Dieser hat es dann an seinen Sohn „vererbt“ und dieser dann an den Enkel (mein Klient).

Mein Klient hat einen Sohn (4 Jahre alt). Ich sagte ihm, wenn er das jetzt hier nicht auflösen würde, wir der Sohn auch diese Angst bekommen. Daraufhin mein Klient „Hat er schon, mein Sohn ist der ängstliche im Kindergarten“.
In der Aufstellung machten wir dann eine sehr kraftvolle „Zurückgabe“ der Angst an den Großvater (Details, wie und mit welcher Technik, erspare ich mir hier).
Nach der Aufstellung war bei meinem Klienten eine deutliche Erleichterung zu spüren. Und wen wundert es jetzt, auch die Stellvertreter für die Firma und das Geld hatten jetzt eine gute, festen Stand und fühlten sich gut.

 

Ca. ein halbes Jahr danach traf ich seine Frau. Sie berichtete mir, dass Ihr Mann, nach dem er bei mir gewesen war, deutlich ruhiger und gelassener geworden sein und auch ihr Sohn nicht mehr so ängstlich war wir zuvor.

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Klaustrophobie von Peter

(Angst vor geschlossenen Räumen)

 

Dieser Fall ist besonders interessant, weil er mit einer Kombination aus Hypnose und Familienaufstellung gelöst werden konnte.

 

Ein Klient (Peter, um die 50, Name geändert) rief bei mir in der Praxis an, weil er seit 1 ½ Jahren Angst in geschlossenen Räumen hat (Klaustrophobie). Für ihn war es besonders schlimm, da er weltweit im Montageeinsatz beruflich unterwegs war. Zwei Flüge mussten schon wegen seiner Phobie abgesagt werden. Immer wenn die Türen vom Flugzeug durch die Stewardessen geschlossen wurden bekam er Panikattacken.

 

In unserem Telefonat erklärte ich ihm, dass man Angst und Phobien ganz hervorragend mit Hypnos behandeln kann. Bei Ängsten und Phobien, mache ich einen Vorher- Nachher Test, so dass der Erfolg für den Klienten und für mich auch messbar wird. Auf einem Pegel von 0 – 10 war der Panikanteil bei Peter bei 10, also sehr hoch!

Die dann folgende Hypnosesitzung verlief auch nach „Plan“ und Peter bestätigte dann das der Pegel jetzt eindeutig bei null war. Er bekam noch Techniken von mir mit an die Hand wie er sich selbst helfen könne, wenn es denn noch mal wieder hochkommen würde.

 

 Nach ca. 3 Monaten meldete sich Peter nochmal bei mir. Die Hypnose hätte sehr gut angeschlagen, so dass er wieder fliegen wollte. Im Flieger verlief alles sehr gut und er verspürte keinen Ansatz von Panik, bis die Türen geschlossen wurden. Schlagartig war die Panik mit allem Drum und Dran wieder da und der Flieger musste ohne ihn starten.

 

Beim zweiten Coachingtermin in meiner Praxis schlug ich ihm vor, eine Familienaufstellung zu machen, um zu schauen, ob es Verstrickungen aus seiner Herkunftsfamilie gibt, die sich heute belastend auf ihn auswirken könnte.

Aufgestellt wurde ein Stellvertreter für seine Phobie, einen für sich selber, einen für seinen Vater und eine für seine Mutter. Die Phobie gesellte sich sofort zum Stellvertreter von Peter, dem es auch nicht wirklich gut ging. Der Mutter ging es gut. Sie wirkte sehr ruhig und gelassen. Der „echte“ Peter bestätigte, dass seine Mutter der ruhige Pol in der Familie gewesen wäre.

Aber dem Vater (Stellvertreter) ging es sehr schlecht.

 Auf die Frage hin, was mit dem Vater sein, fing der „echte“ Peter an zu weinen und sagte: „Mein Vater war starker Alkoholiker und hat sich totgesoffen. Er ist mit 49 verstorben. Und er hatte mich nicht lieb. Ich war das 6. von 6 Kindern, ich war ihm zu viel, da hat er mich, als ich 2 Jahre alt war, zum meinen Tanten abgeschoben.“

 

Zwischenbemerkung: Was muss in einer kleinen Kinderseele vor sich gehen, wenn ihm mit zwei Jahren so etwas vom eigenen Vater gesagt wird. Unvorstellbar.

 

Nun gut, er hatte nun mal diesen Vater und ich fragte nach, „Was gab es bei Deinem Vater für eine Geschichte/Schicksal? Denn er hat nicht ohne Grund sich so mit Alkohol betäubt.“

Peter war sich nicht sicher ob es wichtig sei, aber er sagte, dass sein Vater aus Weißrussland geflohen sei. Da wurde es spannend und ich bohrte nach.

 Als Peters Vater 3 Jahre alt war musste er mit seinen beiden älteren Schwestern (die im Teenager von 13/14 Jahre alt waren) in den Westen flüchten. Im Krieg oder kurz danach, das wusste Peter nicht genau. Die Eltern (also Peters Großeltern) waren tot, auch hier wusste Peter nichts Genaues, nur das die drei Kinder ohne Eltern allein in den Westen geflüchtet sind.

Daraufhin wurde einiges klar. Ich erklärte Peter ausführlich, dass sein Vater den Verlustschmerz mit Alkohol betäubt hat.

Peters Vater hat nicht nur seine Heimat verloren, sondern auch seine Eltern nicht gekannt. Dieser Schmerz ist unvorstellbar groß. Wir erleben in Aufstellungen immer wieder ähnliche Phänomene, wenn es um Flucht und Heimat verlassen geht. Heimat ist für unsere Seele etwas ganz Besonderes.

Es folgte nun eine sehr kraftvolle, emotionale Beendigung der Aufstellung in dem Peter das erste Mal seinem Vater richtig in die Augen schauen konnte. Unter Tränen (die sehr heilsam waren!!!) konnte Peter seinen Vater umarmen und einfach nur der kleine Sohn sein und endlich die Liebe seines Vaters nehmen.

 

Im Anschluss an die Aufstellung strahle Peter richtig und er fühlte sich (laut seiner Aussage) befreit und glücklich wie nie. Er bedankte 1000-mal für diese wunderbare Aufstellung bei mir. Ich erklärte ihm dann noch, dass nicht ich der Aufstellung „gemacht“ habe, sondern er den Mut gehabt hat endlich hinzuschauen auf das Schicksal, was hinter allem steht. Im englischen sagt man „The Story behind the Story“. Ich habe nur das Werkzeug und mein Wissen zur Verfügung gestellt. Die Geschichte hat Peter selbst mitgebracht, die war nicht von mir.

 

Peter ist dann überglücklich nach Hause gefahren und ich habe bis heute nichts wieder von ihm gehört. Es gehört auch zu den Grundzügen in der Familienaufstellung, das der Aufstellungsleiter NICHT nachfragt aus Neugierde wie es dann so gelaufen ist danach. Wenn der Klient von sich aus sich meldet und ein Feedback gibt, ist das sehr schön. Aber nachfragen dürfen wir nicht, es würde den Prozess stören.

 

Noch ein paar Hinweise zum Abschluss. Nach/in dem Zweiten Weltkrieg mussten viele Mio. Menschen ihre Heimat verlassen und haben Ihre Väter/Eltern verloren. Oft ist dann zu beobachten, das nicht nur diese „Flüchtlinge“ später Probleme mit Alkohol oder Drogen bekamen, sondern auch deren Kinder und teilweise auch Enkelkinder!

Die Familienaufstellung ist dann ein hervorragendes Instrument um es aufzulösen und in „Ordnung“ zu bringen, so dass die Liebe in der Familie wieder fließen kann und das Leid sich nicht mehr fortsetzen muss.

 

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Neurodermitis

 

Neurodermitis ist ja mittlerweile sehr stark verbreitet und bietet ein weit gefächertes Spektrum an. In der Systemischen Familienaufstellung ist diese Form der „Erkrankung“ schon fast ein Klassiker.

Mit diesem Artikel möchte ich auf keinen Fall die klassische Medizin in Frage stellen oder beurteilen. Den Fall den ich gleich schildere ist ein Beispiel für viele Neurodermitis Fälle, aus Systemischer Sicht gesehen.

Oft ist hierbei in Aufstellungen zu beobachten, dass der an Neurodermitis Erkrankte sich in Liebe zu einem nicht geachteten früheren Partner von einem der beiden leiblichen Eltern verbunden hat.

 

Der Fall Claudia (Name geändert)

 

Claudia – Mitte dreißig – kommt zu einem Aufstellungsseminar. Ihr Thema ist eine sehr stark ausgeprägte Neurodermitis mit allem was dazu gehört. Von sehr starken Hautrötungen am ganzen Körper bis hin zu extremen Juckreizen. Medizinisch könnte ihr nur mit Kortisonsalbe geholfen werden.

 

In der Anfangsaufstellung stehen je ein Stellvertreter für Sie und ihre beiden Eltern, sowie ein Stellvertreter für die Neurodermitis.

Die beiden Eltern stehen etwas auseinander und dazwischen die Stellvertreterin für Claudia.

 

In der ersten Reaktion und Bewegung der Stellvertreter zeigt sich folgendes Bild.

Die Neurodermitis steht mit weit ausgebreiteten Armen hinter Claudia. Die Arme hält sie über Claudia wie so eine Art von Damoklesschwert. Claudia ist stark dem Papa zugewandt und die Mutter steht abseits und schaut weg von den Beiden. Die Stellvertreterin sagt von sich aus „Auf Papa muss ich aufpassen“.

 

Die „echte“ Claudia bestätigt das. Sie hatte so lange sie denken kann immer das Bedürfnis auf ihren Papa aufzupassen. Er sollte auf seine Gesundheit achten, sich das Rauchen abgewöhnen etc.

 

Auf Grund der Reaktion der Mama und ihr schauen „woanders hin“ kam die Frage an Claudia. „Was ist bei deiner Mama gewesen? Hatte sie einen früheren Partner?“

 

Die „echte“ Claudia bejahte dies. „Mama war – bevor sie mit Papa zusammenkam – schon mal verlobt. Diesem Mann hat sie aber den Laufpass gegeben, weil der immer den anderen Röcken hinterher geschaut hat“ (O-Ton von Claudia).

 

Es wurde ein Stellvertreter für den Ex-Verlobten aufgestellt. Sofort kam Bewegung in die Aufstellung. Die Stellvertreterin schaute erst sehr freundlich und interessiert auf den Ex-Verlobten und ging dann nach kurzer Zeit auch zu ihm hin. Sie standen dann Arm in Arm dort und schauten sich sehr verliebt an.

 

Auf die Frage an die Stellvertreterin von Claudia, was denn mit Ihrem „Ehemann“ sei, antwortete sie ihm, „Wir sind doch nur eine Zweckgemeinschaft“. Nach dem dieser Satz gefallen war, fingen die Stellvertreterin als auch die „echte“ Claudia an zu weinen. Auch der Ehemann (Papa von Claudia) wurde sehr traurig.

 

Nun kam die „echte“ Claudia selbst in die Aufstellung und die Stellvertreterin durfte sich setzen. Claudia brauchte einen Moment um anzukommen, fing dann aber auch noch mal heftig an zu weinen (was gut ist, den der Schmerz muss einmal richtig raus gelassen werden).

 

Der heilende Moment kam dann als Claudia dem Verlobten in tiefer Demut den Satz sagte: „Bitte schau freundlich auf mich,…., ich habe damit nichts zu tun“. Auch wenn ihre Eltern nicht zusammenstanden, so konnte Claudia ihnen sagen „Ich achte Euch als meine Eltern, auch mit Eurem Schicksal und den Geschichten….“

Es folgten noch ein paar heilsame Sätze und Gesten und die Aufstellung wurden dann abgebrochen.

Übrigens stand am Ender der Aufstellung die „Neurodermitis“ sehr weit abseits und der Stellvertreter sagte „Ich werde hier nicht mehr gebraucht“

 

Ein halbes Jahr später traf ich Claudia zufällig auf der Straße. Sie strahlte richtig und sagte mir, dass ihre Neurodermitis komplett verschwunden sei mit all ihren Symptomen und sie sich seit der Aufstellung irgendwie richtig „Frei“ fühlt.

 

Als Hinweis sollte noch hinzugefügt werden, dass ihr Papa - solange sie denken kann mit Herzproblemen - zu tun hatte (hier kann man schon fast sagen „im wahrsten Sinne des Wortes“). Er bekam mehrere Bypässe gesetzt und wurde mit Anfang Fünfzig schon berentet. Auch dem Bruder von Claudia (der übrigens auch in der Aufstellung durch einen Stellvertreter vertreten wurde) ging es nicht gut.

Aber für Ihren Papa, sowohl für ihren Bruder konnten und durften wir nichts tun.

Das wäre dann eine Aufgabe die der Papa und ihr Bruder selbst angehen müssten.

 

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Olaf Scharlemann Der-Hypnosecoach Olaf Scharlemann, Hypnosetherapeut & Systemischer Aufstellungsleiter

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